Kunst der Wahrnehmung III: deine innere Welt wahrnehmen
Die Ebenen der Wahrnehmung: deine innere Welt wahrnehmen
In der Körperpsychotherapie arbeiten wir viel mit der Wahrnehmung der inneren Welt, also dem, was du innerhalb der Grenzen deiner Haut fühlen kannst, wie den Herzschlag, die Atmung, muskuläre Spannungen, Wärme- und Kälteempfindungen. Das wahrzunehmen bringt dich in Kontakt mit dir selbst: Du wirst dir deiner selbst bewusst. Die Konzentration auf das, was ist, löst dich aus Gedankenschleifen, die sich ständig wiederholen, und bringt dich ins Hier und Jetzt. Du kannst so ausgeglichener und selbstbewusster sein.
In unserem Alltag sind es leider eher die negativen Empfindungen, die wir wahrnehmen: Verspannungen, Schmerzen, Druckgefühle – und oft lehnen wir ab, was wir fühlen, und versuchen, es loszuwerden.
Was geschieht, wenn du es nicht ablehnst, wenn du dich dem, was du wahrnimmst, stattdessen teilnehmend und absichtslos zuwendest? Probiere es kurz aus:
Übung: Lerne, dich liebevoll wahrzunehmen
Nimm dir einige Minuten Zeit und suche dir einen Raum, in dem du dich wohlfühlst und in dem du ungestört sein kannst. Wenn du magst, lass Musik im Hintergrund laufen, eine CD mit Vogelgezwitscher, zünde eine Kerze an. Schaffe einen Raum ganz für dich.
Und dann nimm wahr, was du innerhalb der Grenzen deines Körpers fühlen kannst. Das muss nichts Spektakuläres sein. „Ich fühle, wie der Atem meinen Bauch bewegt“. Sprich das gerne auch laut aus, das macht es noch intensiver.
Und wenn du jetzt Dinge wahrnimmst, die dir nicht so angenehm sind – wie Spannungen im Kiefer oder Bauch, Schmerzen im Rücken oder ähnliches – dann wende dich dem interessiert und wohlwollend zu. Sei neugierig auf dich!
Und begrüße, was du wahrnimmst, ganz behutsam. Sag einfach: „Ja, ich weiß, dass du da bist. Es ist mir gerade nicht angenehm, dich zu spüren. Aber du bist nun einmal da.“
Wenn du dir selbst so annehmend begegnest: Was ist anders?
Heute habe ich den schönen Satz gehört: „Wenn ich im Kontakt mit mir selbst bin, mich und meinen Körper spüre, dann fühle ich mich nicht mehr alleine. Was für ein schöner Satz! Was für eine schöne Möglichkeit!
Herzliche Grüße
Deine Madeleine